Guten Abend, liebe Leser! Willkommen im Liveticker auf STOL. Heute Abend berichten wir von der Podiumsdiskussion in der Sparkassen Academy in Bozen. Am 22. Mai findet in der Landeshauptstadt die Stichwahl zwischen den beiden Bürgermeisterkandidaten Renzo Caramaschi und Mario Tagnin statt. Sie stehen heute Rede und Antwort. Gute Unterhaltung!

stol.it:

18.05.2016 - 19:01

In wenigen Minuten geht sie los: Die Podiumsdiskussion vor der Stichwahl um das Amt des Bozner Bürgermeisters am 22. Mai. Die ersten Gäste sind bereits eingetroffen, die Teilnehmer tummeln sich noch im Foyer der Sparkasse Academy Bozen und sind ins Gespräch vertieft.

stol.it:

18.05.2016 - 19:01


Christoph Baur von der SVP im Gespräch.

stol.it:

18.05.2016 - 19:06

Bürgermeisterkandidat Renzo Caramaschi ist soeben eingetroffen. "Sempre di corsa", wie er schmunzelnd erklärt.

stol.it:

18.05.2016 - 19:11


Noch schnell ein Namensschild angesteckt, damit auch jeder weiß, wer Renzo Caramaschi ist. Im Bild mit "Dolomiten"-Chefredakteur Toni Ebner und Christoph Baur.

stol.it:

18.05.2016 - 19:14

Und nun ist auch der zweite Kandidat Mario Tagnin eingetroffen. Er war von einem Termin aufgehalten worden. Die Veranstaltung kann in Kürze beginnen.
 

stol.it:

18.05.2016 - 19:15


Bereits fleißig im Einsatz: "Dolomiten"-Redakteur Michael Fink sammelt bereits erste Stimmen und Publikumsfragen.

stol.it:

18.05.2016 - 19:17

"Dolomiten"-Chefredakteur Toni Ebner eröffnet den Abend. Zunächst der Hinweis: Caterina Pifano (M5S) und Norbert Lantschner (Grüne) sind heute leider nicht anwesend.

stol.it:

18.05.2016 - 19:18

Renzo Caramaschi und Mario Tagnin sitzen nicht nebeneinander, ein leerer Stuhl trennt sie. Den Grund kann Toni Ebner auch nennen: "Damit nicht geschwätzt wird."

stol.it:

18.05.2016 - 19:19

Toni Ebner: "Renzo Caramaschi sagte mir: Ich sehe Mario Tagnin mehr als meine eigene Frau."

stol.it:

18.05.2016 - 19:20

Um nicht wieder ein Zweier-Rendevouz zu riskieren, wurden die 4 stärksten Parteien ebenso eingeladen. Anwesend sind nur Christoph Baur (SVP) und Carlo Vettori (Lega Nord).

stol.it:

18.05.2016 - 19:21

Die Podiumsdiskussion findet ihren offiziellen Anfang - mit einem Video. Darin erklären die beiden Kandidaten ihr jeweiliges Programm für Bozen. Mario Tagnin macht den Anfang, dann folgt Caramaschi.

stol.it:

18.05.2016 - 19:22

Frage an Claudio Vettori: "Was unterscheidet das Programm der Lega von jenem von Caramaschi?"

stol.it:

18.05.2016 - 19:24

Carlo Vettori: "Die Sicherheit in Bozen ist bestimmt ein großes Problem, und hier sind wir nicht auf einer Welle. Für mich ist auf jeden Fall Mario Tagnin die richtige Wahl für den neuen Bozner Bürgermeister."

stol.it:

18.05.2016 - 19:28

Christoph Baur von der SVP: „Wir haben sehr viele Parteien um die Mitte. Der PD hat auch eine starke Tendenz hin zur Mitte. Ich habe gesehen, dass ich mit Herrn Caramaschi sehr viele Gemeinsamkeiten habe. Ich glaube wie er, dass wir gut zusammenarbeiten können, damit die Stadt wieder effizient arbeiten kann. Das könnte ich mir mit Herrn Caramaschi sehr konstruktiv vorstellen. Er wird mir helfen, sie umzusetzen.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:29

Und anschließend setzt Herr Baur noch eines drauf: "Wenn die Wahl so ausgeht, wie ich denke, dann sollte sich Herr Tagnin gut überlegen, ob er die ausgestreckte Hand weiterhin zurückweisen will."

stol.it:

18.05.2016 - 19:30


Die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion: Carlo Vettori, Renzo Caramaschi, Mario Tagnin und Christoph Baur.

stol.it:

18.05.2016 - 19:32

Die Aussage von Christoph Baur wird direkt an Mario Tagnin weitergegeben: Wird seine Gruppierung die ausgestreckte Hand annehmen oder abschlagen?

stol.it:

18.05.2016 - 19:33

Mario Tagnin: „Die Wähler müssen direkt entscheiden, wer von uns Bürgermeister werden soll. Am Sonntagabend werden wir es wissen. Wenn mir die Wähler nicht die Kraft geben, die Stadt zu führen, wird Renzo Caramaschi die Mehrheit bekommen, die auch bisher nicht funktioniert hat. Wenn ich gewinne, werde ich Baur die Möglichkeit geben, mein Vize zu sein. Die SVP wurde von Rom gezwungen, dem Pakt mit dem PD treu zu bleiben. Aber die Wähler sind frei. Sie können entscheiden, ob sie das bisherige System weiterhin wollen, das nicht funktioniert hat, oder die Erneuerung.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:35


Mario Tagnin bei der Podiumsdiskussion.

stol.it:

18.05.2016 - 19:36

Nun gibt Toni Ebner das Wort an Renzo Caramaschi: "Ist das eine Zwangsehe, diktiert von Rom?" Caramaschis Antwort: "Ich kenne Zeller nicht, habe mit Bressa nie über dieses Thema gesprochen. Ich sage, die neue Suppe ist nicht so gut wie die alte. Die SVP hat so schlecht regiert, dass wir einen Überschuss von 70 Millionen Euro in unserem Haushalt haben. Wir können damit unsere Schulden tilgen. So können wir auch die Steuern für die Bürger senken. Das ist keine schlechte Regierung."

stol.it:

18.05.2016 - 19:37

stol.it:

18.05.2016 - 19:41

Frage an Christoph Baur: "Sind Sie gezwungen worden zum Pakt mit dem PD?" Antwort: „Die Entscheidung über die Wahlempfehlung wird vom Koordinierungsausschuss getroffen. Das sind ehrenamtliche Leute, die abstimmen. Ausschlaggebend war, dass wenn wir den Gemeinderat anschauen, dann hat das Parteienbündnis um Caramaschi einfach die besseren Chancen, eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Der Versuch, die Koalition nach rechts auszudehnen, dazu bleibt die Bereitschaft aufrecht. Wir müssen natürlich schauen, was sich nach der Stichwahl ergibt.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:42

Was ist, wenn Tagnin gewinnt? Baur: „Alles, was für die Regierbarkeit von Bozen dient, das muss gut überlegt sein. Da kann man nicht einfach Nein sagen. Aber wir bräuchten noch ein paar Partner. Und ob die bereit wären, das weiß ich nicht.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:45

Was würde Renzo Caramaschi dazu sagen, wenn Tagnin gewinnen würde: "Das ist auszuschließen. Wenn Tagnin gewinnt, mache ich keine große Koalition. Aber das müssen Sie den PD fragen."

stol.it:

18.05.2016 - 19:46

Nun folgen Fragen aus dem Publikum. Die erste dreht sich um die Sicherheit in Bozen: 
"In den vergangenen Jahren kam es am Obstplatz in Bozen immer wieder zu Messerstechereien. Jetzt sogar am hellichten Tag. Wir fühlen uns nicht mehr sicher. Was machen Sie, damit die Verwaltung, die Stadtpolizei einschreitet?"

stol.it:

18.05.2016 - 19:47

Tagnin: "Wir brauchen mehr "rigore". Die Ordnung muss eingehalten werden. Es kann auch nicht sein, dass Verbrecher dann aufgegriffen und gleich wieder freigelassen werden. Das ist sicher ein Problem, und ich bin sicher dass die Stadtpolizei da besser durchgreifen könnte. Wenn die Stadtpolizei mit 200 Beamten kontrolliert, ob die Autos regulär geparkt sind, und daneben sitzen Menschen auf den Straßen, dann ist das nicht in Ordnung. Auch am Obstplatz ist es das gleiche. Wer die Regeln von Bozen nicht respektiert, der muss lokal bestraft werden."

stol.it:

18.05.2016 - 19:48

Und weiter: "Wenn Eltern ihre Kinder nicht bestrafen, machen sie immer weiter.“ Spontaner Applaus aus dem Publikum.

stol.it:

18.05.2016 - 19:48

Caramaschi zur Sicherheit: „Wir müssen die Stadtpolizei aufwerten. Es braucht bessere Beziehungen zwischen der Stadtpolizei und der staatlichen Polizei. Alles andere sind Träumereien.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:49

Nun folgt die nächste Frage aus dem Publikum: "Die Verkehrssituation in Gries ist katastrophal. Was stellen sich die Kandidaten dazu vor? Und müssen alle Überlandbusse auch über Gries fahren? Die Verbindung zum Spital ist wichtig, ja, aber muss es dann weiter über Gries sein?"

stol.it:

18.05.2016 - 19:50

Caramaschi: "Wir brauchen einen Tunnel, und das Land muss dafür Geld bereitstellen. Das Problem ist der Durchzugsverkehr aus der Umgebung. Eine gute Lösung wären vielleicht auch Parkplätze für Pendler am Stadtrand. Sie können dann mit dem Bus weiterfahren.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:51

Und auch Mario Tagnin unterstützt die Idee, Parkplätze am Stadtrand anzulegen. „Auch der Zugverkehr soll aufgewertet werden. Bozen muss in die Infrastruktur investieren.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:51

Als nächster Punkt auf der Tagesordnung steht eine Abstimmung zum Thema Flugplatz Bozen. Dafür erhalten die Kandidaten sowie die zwei weiteren Podiumsteilnehmer Zettel, auf die sie ihre Meinung aufschreiben können.

stol.it:

18.05.2016 - 19:54


So stimmen die Podiumsteilnehmer über den Flugplatz Bozen ab.

stol.it:

18.05.2016 - 19:55

Ja oder Nein zum Flughafen? Caramaschi zeigt sofort JA, auch Tagnin, Baur enthält sich, Vettori schreibt „Vielleicht“

stol.it:

18.05.2016 - 19:55

Baur will sich heute nicht entscheiden. „Aber mich stimmt positiv, dass die Probleme im Risikoplan für die Stadt Bozen angegangen werden. Dann wäre ich eher für ein JA“

stol.it:

18.05.2016 - 19:55

Tagnin: „Ich bin für den Flughafen. Aber meine Stimme gilt gleich viel wie die jedes anderen Südtirolers.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:56

Renzo Caramaschi: „Ich sage JA, weil diese Infrastruktur nötig ist. Aber diese Probleme haben mit der Regierbarkeit von Bozen nichts zu tun. Die Entscheidung liegt nicht in unserer Kompetenz.“

stol.it:

18.05.2016 - 19:57


Renzo Caramaschi sagt JA zum Flughafen.

stol.it:

18.05.2016 - 20:03

Carlo Vettori: „Auch wenn Caramaschi sagt, der Flughafen liege nicht in der Kompetenz der Stadt: Die Flugzeuge fliegen doch über uns. Ich habe mich für ein „Vielleicht“ entschieden, denn wir müssen gut abwägen, welche Vorteile uns der Flughafen wirklich bringt.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:03

Und schon folgen erneut Fragen aus dem Publikum.

stol.it:

18.05.2016 - 20:04

Die erste Frage dreht sich um die Situation für die Jugendlichen: "Es gibt keine Freiräume für die Jugendlichen in Bozen, deshalb sind sie immer im Zentrum unterwegs. Man muss der Jugend Platz geben. Wir waren alle jung, und wissen, wie wild man sein kann. Aber sie brauchen eine Infrastruktur."
 

stol.it:

18.05.2016 - 20:04

Caramaschi antwortet sofort: "In meinem Programm ist ein Zentrum für die Jugendlichen vorgesehen. Ein Zentrum, das von Jugendlichen für Jugendliche geführt wird. Ein Treffpunkt, wo sich die jungen Menschen mehrerer Sprachen treffen, wo Konzerte abgehalten werden. Ein Treffpunkt, der auch leicht über öffentliche Verkehrsmittel erreichbar ist. Natürlich können auch die älteren Personen dann einkehren, und hoffentlich auch der zukünftige Bürgermeister, der dann hoffentlich ich bin. Der Zeitpunkt, wann dieses Zentrum dann realisiert wird, steht noch nicht fest. Dazu muss ich zunächst Bürgermeister werden."

stol.it:

18.05.2016 - 20:06

Tagnin: "Ich bin ebenfalls überzeugt, dass wir ein Zentrum für Jugendliche brauchen. Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein Zentrum in der Industriezone von Bozen entstehen könnte."

stol.it:

18.05.2016 - 20:06

Die nächste Frage aus dem Publikum betrifft die Sonntagsruhe: "Mich stört es seit Jahren, dass in Bozen an Sonn- und Feiertagen die Geschäfte offen sind. Warum? In Österreich sind die Geschäfte einheitlich geschlossen."

stol.it:

18.05.2016 - 20:07

Mario Tagnin: „Sonntagsöffnungszeiten liegen in staatlicher Kompetenz. Wir müssen die nationalen Gesetze auch in Südtirol respektieren. Wir werden sehen, ob das Land es schaffen wird, die Ladenöffnungszeiten einzuschränken. Aber als Liberaler bin ich dafür, die Liberalisierung zu garantieren.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:07

Renzo Caramaschi: „Die Menschen brauchen einen freien Tag für ihre Familien. Wir können nicht nur kaufen, kaufen und kaufen. Das ist kein Leben.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:08

Um die Stimmung wieder etwas abzukühlen, werden nun 2 Videos gezeigt: Darin erklären die Kandidaten, was sie am jeweils anderen schätzen.

stol.it:

18.05.2016 - 20:12

Was die beiden Kandidaten von einander sagen, sehen Sie um 21 Uhr auf STOL! Dann werden die Videos veröffentlicht.

stol.it:

18.05.2016 - 20:13

Eine weitere Frage aus dem Publikum trifft ein Thema, das bereits lange in Südtirol diskutiert wird: Die teilweise unzumutbar niedrigen Renten. "Ich habe viel mit älteren Menschen gesprochen und höre viele traurige Geschichten. Viele Rentner leben von 500 Euro. Was wird hier konkret gemacht?"

stol.it:

18.05.2016 - 20:14

Tagnin: "Die lokalen Senioren wurden noch nicht genug unterstützt. Wir haben viel Geld ausgegeben, müssen aber mehr auf die Bozner achten. Zwei Drittel der Senioren haben nichts mit den Diensten zu tun, die ihre Gemeinde anbietet. Die Verwaltung ist zu weit von den Bürgern entfernt. Die Gemeinden müssen ihre Senioren besser unterstützen. Viele Gesetze wurden geschaffen, von denen die Einheimischen bis jetzt nichts hatten. Auch die Talferwiesen müssen mehr von den Senioren genutzt werden können. Wenn wir hier nichts unternehmen, bleiben die Senioren weiterhin von solch öffentlichen Plätzen fern und nutzen sie nicht."

stol.it:

18.05.2016 - 20:15

Renzo Caramaschi: „Bozen ist wie jede andere Stadt in Europa. Die Bevölkerung wird immer älter. Wir müssen dafür sorgen, dass alte Menschen so lange wie möglich in ihren Wohnungen bleiben können. Sicheres Wohnen im Alter ist eines der wichtigsten Ziele, die wir erreichen müssen.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:16

stol.it:

18.05.2016 - 20:17

stol.it:

18.05.2016 - 20:19

Christoph Baur zu den Senioren: „Es geht nicht nur darum, dass die öffentliche Hand Dienste anbietet. Viele Pensionisten würden ihren Mitmenschen helfen, wenn sie moralische und finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand hätten. Ich habe mich mit Vereinen getroffen, die Senioren unterstützen. Sie haben beklagt, dass sie nur wenig Unterstützung durch die Gemeinde bekommen. Projekte wie Nachbarschaftsküchen müssen wir unterstützen. Es muss auch möglich sein, dafür Mittel vom Land zu bekommen.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:23

Jetzt kommt es zu einem auflockernden Teil: "Viele Politiker sagen, wir Journisten seien immer gemein mit ihnen, vermutlich weil wir nicht immer alles schreiben, was sie sagen. Das ist meiner Meinung nach meist unbegründet", erklärt "Dolomiten"-Chefredakteur Toni Ebner. "Aber heute bin ich tatsächlich einmal gemein. Ich habe heute Quizkarten mitgenommen, von Tirol. Wir wollen wissen, wie es um ihr Wissen um Tirol steht."

stol.it:

18.05.2016 - 20:23

"Wer will anfangen?" Herr Caramaschi meldet sich sofort.
„Sie können die erste Frage auch ablehnen.“ Caramaschi fragt: „Sind sie denn so schwierig?“ Toni Ebner: „Das kommt darauf an.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:24


Renzo Caramaschi traut sich als erster an die Quizfragen.

stol.it:

18.05.2016 - 20:27

Die erste Frage schafft Caramaschi mit Bravour: "Was ist das Ferdinandeum?" Caramaschi: „Das Tiroler Landesmuseum!“

stol.it:

18.05.2016 - 20:27

Die nächste Frage geht an Mario Tagnin: "Wann fand die letzte Schlacht am Bergisel statt?" Dieser scheitert: „1700…?“ Er bekommt eine Reservefrage: „Woher bezog König Laurin seine Kraft? Schwert, Gürtel oder Mütze?“ Tagnin meint Mütze – es ist: der Gürtel.

stol.it:

18.05.2016 - 20:28


Mario Tagnin scheitert an den Tirol-Fragen.

stol.it:

18.05.2016 - 20:29

Nun ist Christoph Baur dran: "Wie heißt der höchste Berg Tirols?" Baur überlegt lange und gibt die richtige Antwort: „Der Ortler“. Noch eine Frage für Baur: „Wann und wo wurde Hofer erschossen?“ Baur: „Februar 1810!“ Richtig!

stol.it:

18.05.2016 - 20:29

Jetzt folgt auch eine Frage für Carlo Vettori: "Welche zwei Flüsse entspringen am Brenner?" Carlo Vettori antwortet sofort richtig: Der Eisack. Eine Frau im Publikum kennt die zweite Antwort: Die Sill.

stol.it:

18.05.2016 - 20:30

"Jetzt wollen wir aber das Blut wieder etwas aufkochen lassen", schmunzelt Chefredakteur Toni Ebner nach der Quiz-Runde. Es folgen zwei Videos, in denen die Kandidaten erklären, warum man den jeweils anderen nicht wählen sollte.

stol.it:

18.05.2016 - 20:31

stol.it:

18.05.2016 - 20:37

Die erste Reaktion auf die Videos kommt von Caramaschi: „Ich bin nicht ein Vetreter der alten Politik, wie Tagnin sagt. Dies ist meine erste Kandidatur. Außerdem bin ich überzeugt, dass die Politik in der Vergangenheit viel für unsere Stadt erreicht hat. Denken wir nur an die Autonomie.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:39

Tagnin antwortet darauf: In den vergangenen zehn Jahren wurde für Bozen nicht viel entschieden. Bozen muss attraktiver werden für den Tourismus. Das muss in Mitarbeit mit dem Land geschehen. Die ganze Stadt, nicht nur das Zentrum muss attraktiver werden. Bozen muss ein Schaufenster auch für die Landwirtschaft sein. Wir müssen die Wirtschaft neu starten. Es braucht ein Kongresszentrum in Bozen, dazu mehr Hotels, und man muss in Sportinfrastrukturen investieren. Bozen muss immer attraktiv bleiben, für sportliche und touristische Veranstaltungen. Bis jetzt wurde lediglich viel geredet, aber letztlich wurde bei der Innovation immer Nein gesagt. Und Caramaschi hat dieselbe Mehrheit, die damals immer Nein gesagt hat."

stol.it:

18.05.2016 - 20:40

Auf diese Aussage reagiert Caramaschi heftig: "Das ist unglaublich! Bis jetzt hat die Stadt nichts gemacht? Wo wohnst du denn? Was ist mit dem Stadtviertel Kaiserau? Mit den ganzen Veranstaltungen, was Theater und Kultur betrifft? Wer hat die geplant? Die Opposition? Die Stadt Bozen wurde immer gut regiert. Wir haben viel erreicht in Sachen Qualitätsleben, Lohn, öffentliche Dienste. Wir haben das mit aufgebaut. Die SVP hat das immer gut gemacht. Wir alle haben diese Stadt mit der Mitte-Links-Koalition gebaut. Das sind Fakten. Das sind Ziele, die die Stadt Bozen erreicht hat."

stol.it:

18.05.2016 - 20:40

Mario Tagnin antwortet: „Ich denke, dass die Mehrheit der Bürger mit der ehemaligen Verwaltung nicht einverstanden ist. Das zeigt die hohe Zahl der Nichtwähler und Proteststimmen für die 5-Sterne-Bewegung und CasaPound. Wären die Bürger zufrieden, hätten Sie mit Caramaschi den richtigen Kandidat. Wenn Sie eine Änderung wollen, stehe ich zur Verfügung. Wir werden am Sonntag sehen, wie sie entscheiden.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:41

Auch Carlo Vettori darf sich zu diesem Thema äußern: "Die Koalition hinter Caramaschi wäre eine, die nur redet und nicht handelt." Damit meint er vor allem die Allianz mit den Grünen. "Das führt zu nichts. Ich kann keine Koalition wählen, die uns nur vor einem Jahr den kommissarischen Verwalter beschert hat."

stol.it:

18.05.2016 - 20:44

Christoph Baur dazu: „Für mich ist der Politik-Stil der Grünen sehr problematisch. Aber ich bin dafür, Inklusion zu betreiben. Die Kräfte, die mitarbeiten wollen, sollten wir hereinholen. Diese Bereitschaft besteht. Deshalb haben wir eine klare Aussage für Caramaschi als Bürgermeister gegeben haben. Es ist wichtig, dass die deutschsprachigen Bozner wählen gehen.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:45

Darauf antwortet Caramaschi nochmals: "Es stimmt, im vergangenen Jahr gab es immer wieder Probleme. Aber in einem Jahr ist viel passiert, es hat sich viel verändert. Die Parteien haben mittlerweile neue Mitglieder, auch die Grünen. Ich bin überzeugt, dass wir mittlerweile eine Regierung zusammenstellen könnten, die gut funktioniert."

stol.it:

18.05.2016 - 20:48

Nun folgt erneut eine Frage, diesmal von einem Leser: "Was gedenken Sie dafür zu tun, dass die Beamten der Stadt Bozen wieder für die Bürger da sind und nicht gegen sie arbeiten?"

stol.it:

18.05.2016 - 20:48

Caramaschi: „Es ist nicht so leicht, dass man einen Knopf drücken könnte und damit die Probleme löst. Aber Bozen ist immer an erster Stelle der europäischen Rankings. Ich will, dass es ein Assessorat gibt, das sich um die Beamten kümmert. Denn schlechte Arbeit von Beamten kostet gleich viel wie gute.“ Baur schüttelt den Kopf: „Das stimmt nicht, dass in Bozen der Verwaltungsapparat gut funktioniert. Da lügen wir uns in die Tasche. Es gibt vielleicht Dienste, die gut funktionieren. Man muss da unterscheiden. Nicht alles ist schlecht. Aber es gibt einen Verwaltungsapparat, der in seiner bürokratischen Stumpfheit von den Bürgern als bedrückend empfunden wird.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:49

Und Baur erklärt noch: "Ich werde dafür stehen, dass in den nächsten vier Jahren die Stadt Bozen aufatmen kann."

stol.it:

18.05.2016 - 20:50

Intensiver Schlagabtausch:

Tagnin: „Bin 100 Prozent einverstanden mit Baurs Vorschlag.“ Caramaschi zu Tagnin: „Du hast keine Erfahrung.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:51

Caramaschi: „Wir sind in Italien die besten. Aber es ist klar, dass wir uns jeden Tag verbessern müssen. Aber Schaffen ist schwieriger als Reden. Denn es sind fast 1000 Beamte in Bozen.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:55

Toni Ebner: "Wir haben in Bozen einen „Degrado“. Wir sollten uns nicht mit italienischen Städten messen, sondern mit jenen, die näher sind. Wie Innsbruck.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:57

Tagnin: "Wir haben ein großes Problem mit der Bürokratie in diesem Land. Und diese ist eine Repräsentation der Parteien, die regieren." Caramaschi reagiert ungehalten: "Ach bitte, was redest du denn?" Tagnin: "Man muss sich mit Innsbruck vergleichen, nicht mit italienischen Städten im Süden. Wir könnten besser sein." Caramaschi: "Wir sollten uns mit Stockholm oder Helsinki vergleichen, nicht mit Innsbruck." Toni Ebner: "Wir wären ja schon froh, wenn wir uns mit Innsbruck vergleichen könnten."

stol.it:

18.05.2016 - 20:57

Vor dem Abschluss noch eine letzte Frage aus dem Publikum, diesmal geht es um den Bürokratieabbau: "Derzeit ist alles sehr kompliziert, man muss zahlreiche Formulare ausfüllen, und sogar wenn man gezahlt hat, muss man noch häufiger hin- und herlaufen. Kann man die Büros nicht vernetzen, damit man nur einen Weg hat?"

stol.it:

18.05.2016 - 20:58

Caramaschi antwortet sofort: "Ein „Einziger Schalter“, das ist die einzige Lösung und das müssen wir machen. Ich verstehe, dass das lange nicht gemacht worden ist, aber ich war ja auch nicht da."
 
Toni Ebner: "Was wir heute mitnehmen ist vor allem eines: Beide Bürgermeisterkandidaten werden sich in den Kampf gegen die Bürokratie stürzen."

stol.it:

18.05.2016 - 20:58

Nun folgt der Schlussakt: Die beiden Bürgermeisterkandidaten haben eine Minute Zeit, noch einmal zusammenzufassen, warum sie Bürgermeister werden sollten.

stol.it:

18.05.2016 - 20:58

Schluss-Statement von Caramaschi: „Unsere Koalition in Zusammenarbeit mit SVP und Grünen hat ein gutes Programm. Ich habe Kraft, Ideen und Erfahrung das zu erreichen. Ich werde alle meine Kräfte dafür einsetzen.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:59

Tagnin: "Es ist notwendig, in Bozen eine Alternative anzubieten. Ich bin bereit in Bozen einen neuen Aufschwung zu schaffen. Dafür brauche ich Unterstützung der Wähler – jenseits der Parteien. Dann bin ich bereit, sofort mit meiner Arbeit zu beginnen.“

stol.it:

18.05.2016 - 20:59

Mit diesen Schlussworten ist die Veranstaltung beendet.

stol.it:

18.05.2016 - 21:00

stol.it:

18.05.2016 - 21:00

stol.it:

18.05.2016 - 21:01

Wir, liebe Leser, bedanken uns auch für Ihr Interesse. Danke, dass Sie den Liveticker auf STOL gewählt haben, um sich über die politische Zukunft der Landeshauptstadt zu informieren. Südtirol Online wird die Stichwahl und die Wahl am 22. Mai natürlich weiterhin begleiten und ausführlich darüber berichten. Wir freuen uns, wenn Sie wieder bei uns vorbeischauen. Für heute hoffen wir, Sie hatten einen spannenden, unterhaltsamen und nicht zuletzt informativen Abend!